2009 Jugendarbeit ist eine sichere Bank

Unter dem Motto „Jugendarbeit ist eine sichere Bank“ machten der Kreisjugendring München-Stadt (KJR), der Münchener Trichter (MT) und das Fachforum Freizeitstätten am 19. Mai mit einer beeindruckenden Aktion auf ihre Arbeit aufmerksam. 80 Einrichtungen der Kinder- und Jugendarbeit zogen mit über 900 Teilnehmenden in einer bunten, phantasievollen Demonstration vom Isartor zum Marienplatz.

Eine einfallsreichere Demo hat München selten erlebt: Einradfahrer, Eisbären auf Stelzen, bunte Bänke, einfarbige Bänke, Rasenbänke, Rollibänke, eine Goldeselbank. In ausgelassener Partystimmung, bei schönstem Wetter und grooviger Musik versammelten sich die kleinen und auch die schon etwas größeren Demonstrant/innen zum Abschlussevent auf dem Marienplatz. Die Stadträte Jutta Koller und Christian Müller hatten dann vor großem Publikum die Qual der Wahl: Sie mussten von 80 originellen Bänken die originellste finden. Die Entscheidung war knapp und fiel schließlich auf das Objekt der AG Buhlstraße und der Freizeitstätte Neuland: Eine Bank in Form einer Waage – die Seite Jugendarbeit bewegt sich nach oben, sobald auf der anderen Seite Geld eingesetzt wird.

Eine denkwürdige Kampagne – lehrreich, beziehungsreich, anspielungsreich. Und für das internationale Publikum auf dem Marienplatz auch staunenswert: Was, bitteschön, ist von einer Bankpolonaise zu halten, einem Radioballett gar? Zu Regieanweisungen über Kopfhörer verrenkten sich die Kinder und Jugendlichen in einer geheimnisvollen, überraschenden Choreographie. Kids aller Nationen verbreiteten auf diesem Event nicht nur gute Laune – kostümiert, maskiert, geschminkt. Sie leisteten vor allem Überzeugungsarbeit in eigener Sache: Wir sind die Zukunft!
Die prämierte Bank hat einen Platz an prominenter Stelle im Rathaus gefunden. Dort soll sie die Verantwortlichen erinnern: Jugendarbeit ist eine sichere Bank! Hier lohnt jede Investition. Immer. Zinsen garantiert.

Gewinnausschüttung im Münchner Rathaus

Eine weitere Aktion in der Reihe „Jugendarbeit ist eine sichere Bank“ war die Gewinnausschüttung im Münchner Rathaus.
Von 21. September bis 21. Dezember 09 präsentierten sich an 14 Montagen 14 Einrichtungen der offenen Kinder- und Jugend(kultur)arbeit und bedankten sich bei den Stadträtinnen und Stadträten für die Unterstützung.

Den Auftakt machte der Zeugnerhof, der besondere Projekte der Einrichtung vorstellte und die Stadträtinnen und Stadträte mit dem Besuch sehr überraschte. Eigentlich wurden die jugendpolitischen Sprecher/innen bereits vor der Sommerpause über die Aktion informiert, aber dass das gleich in der ersten Sitzung nach der Sommerpause passieren würde, hatten sie dann doch nicht erwartet. Nicht überall stieß die Entscheidung, die „Gewinnausschüttung“ an einem Montag zu machen, auf Begeisterung, „muss das ausgerechnet während der Fraktionssitzungen sein?“ Ja! Denn nur da gibt es die Möglichkeit, so viele Stadträtinnen und Stadträte auf einmal anzutreffen.
Am zweiten Montag lief es dann schon fast reibungslos. Die Jungs und Mädels vom Biederstein präsentierten Jugendkulturarbeit live und gaben im Flur des Rathauses eine Breakdance-Einlage zum Besten. Sehr zahlreich erschienen die Kinder vom ASP Neuhausen und standen aufgeregt in den jeweiligen Fraktionsräumen. Das rege Interesse überraschte auch dieses Mal wieder die Stadträt/innen. Die Kinder waren mit Feuereifer bei der Sache, ließen sich von den Stadträt/innen viel erklären und hatten bei der Rathausrallye, die Kultur & Spielraum für alle teilnehmenden Einrichtungen vorbereitet hatte, einen Riesenspaß. Nur die Zeit auf dem Rathausturm war zum Gucken viel zu kurz.
Der Giesinger Mädchentreff brachte mit vielen rosa Luftballons Farbe in Rathaus. Der Besuch der Mädchen beeindruckte Stadtrat Josef Schmid so sehr, dass er den Mädchen sogar einen langen Antwortbrief schickte. Stadtrat Christian Müller stopfte mit einer exklusiven Rathausführung bei den Jungs und Mädchen vom Intermezzo so manche Informationslücke, und Ende Oktober bedankten sich die Mitarbeiter/innen des Jugendinformationszentrums für die gerade neu eröffneten Räume in Stachusnähe.
Inter@ktiv dankte den Stadträt/innen für die Förderung des Netzwerkes, das in München für geballte Medienkompetenz steht, den Fachaustausch fördert und viele Fachveranstaltungen und Aktionen anbietet. Diversity, das einzige LesBiSchwule Jugendzentrum in Bayern freute sich über die große Unterstützung des Stadtrates und informierte über das breite Spektrum der Arbeit
der Einrichtung im Glockenbachviertel. Die Kinder aus dem Rumfordschlössl berichteten dem Stadtrat von den Schulklassenprogrammen und den vielen Möglichkeiten, die das Rumfordschlössl, das mitten im Englischen Garten liegt, bietet.
Das Kinder- und Jugendforum überbrachte den Stadträtinnen und Stadträten eine Geburtstagstorte anlässlich des gerade durchgeführten 50. Kinder- und Jugendforums und informierte anschaulich über die Vorstellungen von Kindern über Kinderrechte.
Die Kinder und Jugendlichen aus dem Treff 21 waren von den Räumlichkeiten im Rathaus sehr beeindruckt. Sie bedankten sich für die vielen Angebote, die durch die städtische Förderung in ihrer Einrichtung im Stadtteil Hadern möglich sind.
Skater brachte das Feierwerk mit ins Rathaus. Sie freuten sich über die großartige in Rathausgeheimnisse einweihen, und die Jugendlichen aus dem Laimer freuten sich über die willkommene Abwechslung. Die Einrichtung, die gerade generalsaniert wird, ist aktuell – sehr beengt – in Containern untergebracht und jede Gelegenheit rauszukommen wird genutzt. Die Kinder und Jugendlichen bedankten sich bei den Stadträtinnen und Stadträten für den Umbau und die Erweiterung, die voraussichtlich erst 2011 abgeschlossen sein werden.
Das Dankeschön an die Stadtspitze, die Stadträtinnen und Stadträte sowie an Jugendamtsleiterin Dr. Kurz-Adam sollte deutlich machen, dass die offene Kinder- und Jugend(kultur)arbeit in München einen hohen Stellenwert genießt und dass das investierte Geld im Sinne von „Jugendarbeit ist eine sichere Bank“ gut angelegt ist.

Dankesbriefe der Einrichtungen